Gold übt seit Alters her eine große Faszination auf die Menschheit aus. Sein edler Glanz und seine Geschmeidigkeit verleihen ihm ein erhabenes Erscheinungsbild und machen es zu einem ganz besonderem Stoff, der seinen Platz unter den Edelmetallen mehr als verdient hat.
Doch darüber hinaus genießt das Metall aufgrund seiner Wertbeständigkeit auch den Ruf, eine besonders krisenfeste und sichere Anlage zu sein.
Ob der Golderwerb als Geldanlage sinnvoll ist, hängt davon ab, was sich ein Anleger von seinem Investment verspricht. Um dies zu klären, ist es wichtig zu verstehen, wie diese Wertanlage intern funktioniert, das heißt, was den Goldwert ausmacht und wie und warum dieser Wert Schwankungen unterworfen ist.
Goldreserven als Absicherung
Fest steht, dass Gold als natürlicher Rohstoff, dessen Reserven weltweit begrenzt sind, vermutlich niemals seinen Wert ganz verlieren wird. Es ist seit Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte ein anerkanntes Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel.
Diese Wertkontinuität spricht eindeutig für das Edelmetall und macht es zur Sicherheitsgurt gegenüber Währungsverlusten. Deshalb sicherten viele Nationalstaaten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein ihre Währungen durch Goldreserven ab.
Dieser sogenannte Goldstandart, der den Währungen zugrunde lag, blieb als Gegenwert des sich im Umlauf befindlichen Geldes in der Sicherheitsverwahrung staatlicher Goldlager. Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verlor das wertvolle Metall endgültig seine Funktion als Deckungsmittel.
Geldanlage Gold – Gold ist besonders in Krisenzeiten gefragt
Obwohl das Metall seinen Sachwert nicht vollständig verlieren kann, kommt es dennoch zu Schwankungen des Goldpreises. Dieser resultiert, wie bei jeder Handelsware, aus Angebot und Nachfrage. Da allerdings die weltweiten Goldreserven natürlich begrenzt sind, können Veränderungen des Preises hauptsächlich durch die Veränderungen der Nachfrage zustande kommen.
Zwar ist es durchaus möglich, die Goldmenge, also das potenzielle Angebot in geringen Maßen, wie etwa durch Erzabbau oder Recycling zu erhöhen, doch sind diese Effekte minimal. Der eigentliche Preistreiber ist hier die Nachfrage, die z.B. immer dann wächst, wenn das Vertrauen in die eigene Währung schwindet.
In der Vergangenheit trat dies im Zuge der US – Immobilienkrise, die sich in der Schulden- und Eurokrise fortsetzte, auf. Jahrelang hatte die nachlässige Kreditvergabe der US – Banken die privaten Haushalte der USA massiv überschuldet.
Als diese Blase schließlich kollabierte, kamen die Banken in Schwierigkeiten, was sich in die Wirtschaft fortpflanzte und die Aktienkurse und nationalen Währungen global schwächeln ließ. Besonders hart traf es den Euro, dessen Kurs durch die hoffnungslos überschuldeten südlichen Mitgliedsstaaten massiv einbrach.
In dieser Situation versuchten viele Anleger in den die sichere Goldanlage zu flüchten. Die Folge waren steigende Preise.
Goldkurs verhält sich oft gegenläufig zu Aktienkursen
Die Schulden- und Eurokrise zeigt somit zweierlei: Der Goldpreis kann durchaus kurzfristig schwanken und wird durch Veränderungen in der Nachfrage bestimmt. Diese wird oftmals durch die Unsicherheit der Anleger bestimmt und verhält sich häufig gegenläufig zu den Aktienkursen.
Fallen die Kurse von Unternehmen und Währungen steigt der Goldkurs an, da viele Anleger ihre Investments vor Totalausfällen schützen wollen.
Gegenwärtig ist es vor allem die Nachfrage aus China, die den Goldpreis beeinflusst: Durch das hohe Wirtschaftswachstum und den zunehmend steigenden Wohlstand der Privathaushalte ist es für immer mehr Menschen in China möglich, die bei Hochzeiten traditionell hochgeschätzten Goldgeschenke zu erwerben, was die Nachfrage treibt.
Goldbestände als Geldanlage dienen vor allem der Absicherung von Vermögen. Wie bereits erwähnt, ist ein vollkommener Wertverlust des edlen Metalls höchst unwahrscheinlich und macht es z. B. gegenüber Inflation von Geldwährungen unempfindlich. Deshalb eignet sich das Goldinvestment gut zur Werterhaltung, für die Maximierung der Rendite allerdings weniger.
Als limitierte Handelsware besitzt das Edelmetall nämlich keine innere Wertentwicklung wie beispielsweise Wirtschaftsunternehmen und liefert deshalb auch keine Zinsen oder Dividenden. Es ist somit ein wirtschaftlich unproduktiver Gegenstand.
Eine Folge dieser Unproduktivität ist, dass der Goldpreis besonders anfällig für Zinsveränderungen ist. Dabei galt in der Vergangenheit meist, dass fallende Zinsen zum Steigen des Goldpreises führten. Fallende Zinsen bedeuten billigeres Geld, das für Einkäufe zur Verfügung steht.
Rendite ist bei Gold eher mittelmäßig
Steigen die Zinsen wieder, fällt damit auch oft der Goldpreis, da die Nachfrage sinkt. Darüber hinaus gibt es noch eine weitere Verbindung zwischen Währungsentwicklung und dem Metall: Da das edle Metall international in US – Dollar gehandelt wird, wird es für Anleger in anderen Währungsräumen um so teurer, je höher der Dollar im Verhältnis zur heimischen Währung steht.
Dies alles hat insgesamt zur Folge, dass die Rendite der Goldinvestition eher mittelmäßig ausfällt und zudem stärker schwankt, als ein gut aufgestelltes Portfolio. Ein reines Aktieninvestment erzeugt hier eindeutig höhere Gewinne.
Deshalb ist Gold als Einzelinvestment eher ungeeignet. Die Rendite ist zu gering und die Preisschwankungen, vor allem mittelfristig, zu hoch. Dennoch empfehlen Finanzexperten, dem eigenen Portfolio Goldteil beizumischen. Dies sichert zum einen, wie bereits erwähnt, gegen Inflation und Währungskatastrophen ab, aber kompensiert auch die manchmal sehr hektischen Schwankungen der Aktienmärkte.
Die Empfehlungen des Goldanteils im Investment gehen hier von fünf bis zu zehn Prozent.
Fassen wir also kurz zusammen: Gold wird als natürlicher und begrenzter Rohstoff mit einem Sachwert höchstwahrscheinlich niemals völlig wertlos. Dennoch ist es nicht preisstabil, da sein Wert von der Nachfrage bestimmt wird. Dieser Wert verhält sich oft antizyklisch zu den Aktien- und Währungskursen, besonders in Krisenzeiten steigt die Nachfrage nach dem Metall. Als Einzelinvestment eignet sich die Geldanlage in Gold jedoch nicht, da seine Preisschwankungen höher sind, als bei gestreuter Investition.
Auch besitzt das Metall keine innere Wertentwicklung, da sein Preis nur durch den Markt bestimmt wird und es selbst weder Zinsen noch Dividenden liefert. Als relative Sicherheit gegen unruhige Zeiten und zur Absicherung gegen Inflation eignet sich das Edelmetall aufgrund seines Sachwertes dennoch.
Deshalb ist es günstig, ungefähr 5 bis 10 % Goldanteil im eigenen Portfolio zu haben um gegen ungünstige Entwicklungen der Märkte abgesichert zu sein.
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