Bei einem Investment in Aktien denken die meisten Anleger sicherlich daran, dass durch Kurssteigerungen gute Gewinne zu erzielen sind. Tatsächlich gehören Aktien historisch betrachtet zu den renditestärksten Finanzprodukten.
Innerhalb des Deutschen Aktienindex beläuft sich die langjährige durchschnittliche Jahresrendite zum Beispiel auf etwa acht Prozent. Dennoch schrecken viele Anleger vor einer Anlage in Aktien zurück, denn neben Kursgewinnen besteht natürlich stets die Gefahr, dass die Aktien im Wert sinken und der Anleger demzufolge Kapitalverluste erleiden.
Darüber hinaus bemängeln insbesondere ertrags- und sicherheitsorientierte Anleger, dass Kursgewinne nicht regelmäßig sind und es nur schwer möglich ist, mit einer bestimmten Rendite zu kalkulieren. Dass dies auch anders sein kann, zeigen insbesondere sogenannte Dividendenaktien.
Worum handelt es sich bei Dividendenaktien?
Zahlreiche Aktiengesellschaften, deren Anteile an der Börse notiert werden, zahlen ihren Aktionären eine Dividende. Dies geschieht meist unter der Voraussetzung, dass das Jahresergebnis positiv ist, das Unternehmen also einen Gewinn erzielen konnte.
An diesem Gewinn werden die Aktionäre durch die Ausschüttung der Dividende beteiligt. Große Unterschiede zwischen den zahlreichen Aktien, die über die Börse gehandelt werden können, gibt es allerdings bezüglich der Höhe der Dividende und vor allem in Bezug auf die Dividendenrendite.
Eine hohe nominale Dividende bedeutet nämlich noch lange nicht, dass der Aktionär mit der Anlage in diesem Bereich auch eine gute Rendite erzielt.
Als Dividendenaktien oder dividendenstarke Aktien werden insbesondere solche Wertpapiere bezeichnen, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg, beispielsweise in den vergangenen fünf Jahren, durch eine sehr gute Dividendenrendite auszeichnen konnten.
Unterschied zwischen nominaler Dividende und Dividendenrendite
Damit Sie überhaupt die Möglichkeit haben, sich gezielt für dividendenstarke Aktien zu entscheiden, sollten Sie den Unterschied zwischen der nominalen Dividende und der Dividendenrendite kennen.
Die nominale Dividende ist die Ausschüttung, die pro Aktie an die Aktionäre durchgeführt wird. Wenn also eine Aktiengesellschaft auf der Jahreshauptversammlung beispielsweise beschließt, je Aktie eine Dividende in Höhe von 0,40 Euro auszuschütten, so sagt dies noch nichts darüber aus, ob das Wertpapier auch eine gute Dividendenrendite besetzt.
Diese Aussage lässt sich erst dann treffen, wenn die nominale Dividende, die an die Aktionäre ausgeschüttet wurde, in ein Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs gesetzt wird.
Um dann die Dividendenrendite zu ermitteln, müssen Sie die Formel kennen, auf deren Grundlage die Dividendenrendite berechnet wird. Sie lautet:
Dividende je Aktie * 100 / Aktienkurs
Wie Sie anhand dieser Formel für jede Aktie, bei der eine Dividendenzahlung erfolgt, die Dividendenrendite ermitteln können, möchten wir Ihnen am folgenden Beispiel verdeutlichen:
Aktueller Kurs der Aktie: 55,40 Euro
Nominale Dividende (je Aktie): 1,30 Euro
Dividendenrendite: 2,35% (1,30*100/55,40)
Bei einer Dividende von nominal 1,30 Euro würden Sie vielleicht zunächst einmal denken, dass dies eine durchaus ansehnliche Ausschüttung ist.
Setzen Sie die nominale Dividende dann allerdings ins Verhältnis zum aktuellen Kurs der Aktie, stellt sich schnell heraus, dass die Dividendenrendite mit 2,35 Prozent doch eher im durchschnittlichen Bereich liegt.
Dividendenaktien: Wie hoch sollte die Rendite der Dividende sein?
Eine ganz entscheidende Frage, um zu beurteilen, ob es sich bei einem Wertpapier um eine dividendenstarke Aktie handelt oder nicht, ist natürlich, ab wann von einer Dividendenaktie gesprochen werden kann.
Festgelegte Werte in Form von Grenzwerten gibt es allerdings nicht, sodass auch die durchschnittliche Dividendenrendite am Markt eine Rolle spielt, um beurteilen zu können, ob sich eine Aktie durch eine besonders gute Dividendenrendite auszeichnen kann.
Wenn man sich einmal anschaut, welche Dividendenrenditen die in dieser Hinsicht führenden DAX-Konzerne auf Grundlage des Schlusskurses 2016 beinhalten, stellt sich derzeit folgendes Bild dar:
- 1 – 5,19%
- Allianz – 4,86%
- Münchener Rück – 4,81%
- Daimler – 4,60%
- Lufthansa – 4,06%
Auf dieser Grundlage lässt sich aktuell festhalten, dass Dividendenrenditen oberhalb von vier Prozent durchaus dazu führen dürfen, dass von einem dividendenstarken Aktientitel gesprochen wird.
Allerdings sollte die Rendite möglichst nicht nur in einem Jahr auf diesem Niveau vorhanden sein, sondern bestenfalls zeichnet sich die Aktie dadurch aus, dass beispielsweise schon drei oder vier Jahre eine überdurchschnittliche Dividendenrendite zu erzielen ist.
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Vorsicht bei sehr hohen Dividendenrenditen
Eine überdurchschnittliche hohe Dividendenrendite muss keineswegs automatisch ein Qualitätsmerkmal sein, sodass insbesondere bei außergewöhnlich hohen Dividendenrenditen große Vorsicht geboten ist.
Nehmen wir einmal an, eine Aktiengesellschaft hat im vergangenen Jahr eine nominale Dividende in Höhe von 20 Cent je Aktie ausgeschüttet. Auf Basis des damaligen Aktienkurses von 10 Euro ergab dies eine nicht besonders aufregende Dividendenrendite von zwei Prozent.
Auf Grundlage des aktuellen Aktienkurses, der nur noch bei 80 Cent liegt, ergibt sich jedoch eine enorm hohe Dividendenrendite in Höhe von 25 Prozent.
Wenn Sie sich nun ausschließlich diese Dividendenrendite betrachten, die auf der im letzten Jahr ausgeschütteten Dividende und dem aktuellen Kurs basiert, würden Sie dieses Wertpapier eventuell kaufen.
Das Problem besteht allerdings darin, dass der Aktienkurs in den vergangenen Monaten erheblich gefallen ist, was wiederum auf eine drohende Insolvenz des Unternehmens zurückzuführen ist.
Es handelt sich lediglich noch um einen sogenannten Pennystock, sodass es definitiv vor dem Hintergrund einer möglichst guten und dauerhaften Rendite nicht empfehlenswert ist, dieses Wertpapier zu erwerben – trotz der aktuell äußerst guten Dividendenrendite von 25 Prozent.
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Dividendenstrategie: In bekannte und renditestarke Unternehmen investieren
Wer möglichst dauerhaft eine sogenannte Dividendenstrategie verfolgen möchte, bei der mit einer relativ hohen Sicherheit von einer kontinuierlich überdurchschnittlichen Dividende profitiert werden soll, sollte sich in erster Linie für stabile, bekannte und gleichzeitig dividendenstarke Aktiengesellschaften entscheiden.
Ein gutes Beispiel stellen die Top-Dividendenaktien aus dem DAX dar, denn hier profitieren Sie als Anleger von einer überdurchschnittlichen Rendite und haben gleichzeitig eine doch relativ hohe Sicherheit, dass Sie nicht Ihr gesamtes Kapital oder einen Großteil des investierten Geldes verlieren, weil das Unternehmen eventuell Insolvenz anmeldet.
Ausgeschlossen ist dies allerdings nicht, sodass natürlich grundsätzlich auch bei dividendenstarken Aktien das übliche Verlustrisiko beachtet werden sollte, welches Sie bei einem Investment in Aktien prinzipiell stets eingehen.
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